Samstag, 21. Mai 2011

Hochtaunuskreis Mehr Unfälle, weniger Tote; von fr-online.de


        

Dass ein Laster umkippt (hier 2008  bei Bad Homburg), geschieht zum Glück nur selten.
Radfahrer, Wildunfälle und die „Erosion der Normen“ machen der Polizei auf den Straßen des Hochtaunuskreises Sorgen. Die gute Nachricht: 2010 sind deutlich weniger Motorradfahrer verunglückt als im Vorjahr.
Dass ein Laster umkippt (hier 2008 bei Bad Homburg), geschieht zum Glück nur selten.
Foto: Monika Müller
 
Genau 4542 Verkehrsunfälle bearbeitete die Polizei im Jahr 2010. Das sind 110 mehr als im Jahr davor. Trotzdem wirkten die Polizeiführer Gerhard Budecker und Thomas Dietrich am Dienstag recht zufrieden. Denn die meisten Unfälle hatten simple Blechschäden zur Folge.
Weniger Menschen kamen auf den Straßen des Hochtaunus zu Schaden. Die Zahl der Verkehrstoten halbierte sich auf sieben, berichteten Budecker und Dietrich im Landratsamt. 123 Menschen verletzten sich schwer. Das sind zwei weniger als im Jahr 2009. Die Zahl der Leichtverletzten sank um 63 auf 664 Personen.
Besser wurde auch die Bilanz der alkoholbedingten Unfälle. Mit 125 waren es 24 weniger als im Vorjahr. Bei Alkoholkontrollen fielen 204 Kraftfahrer mit überhöhten Blutalkoholwerten auf, 31 weniger als im Jahr zuvor.
Gut war schließlich, dass am Feldberg nur 25 Motorradfahrer verunglückten – und nicht 36 wie im Jahre 2009. Ein Mensch kam zu Tode. Die Zahl der Schwerverletzten sank von 17 auf fünf, die der Leichtverletzten von 17 auf elf. Die meisten Unfälle auf der Kanonenstraße und den anderen Kurvenstrecken verursachten Motorradfahrer im Alter bis zu 29 Jahren, vor allem an Samstagnachmittagen. Die meisten verunglückten, weil sie ihre Motorräder auf der anspruchsvollen Fahrstrecke nicht beherrschten und ausrutschten oder in Leitplanken rauschten.
Dass weniger Menschen am Feldberg verunglückten, führt Landrat Ulrich Krebs auf die 2010 verhängten Tempolimits und die verstärkten Kontrollen zurück. Die sollen bleiben, so Krebs. Für die Zukunft kündigt er eine verbesserte Führung zu freien Parkplätzen und mehr Busfahrten zum Feldberg an.
Bedenklich angestiegen ist die Zahl der verunglückten Radfahrer. Sie wuchs um zehn auf 127. Es gab zwar keine Toten, doch die Zahl der schwer verletzten Radler stieg von zwölf auf 23. Sie könnte weiter steigen, wenn immer mehr Menschen ohne große Fahrpraxis auf flotte Elektrofahrräder umsteigen. Besonders häufig verunglücken laut Thomas Dietrich Kinder zwischen elf und 14 Jahren – just dann, wenn sie nicht mehr auf Gehwegen, sondern auf den Fahrbahnen radeln müssen. Besonders häufig verunglücken auch Radfahrer im Rentenalter.
Die Zahl der gemeldeten Wildunfälle stieg um mehr als hundert auf 522 Fälle an. Die meisten geschahen im Raum Usingen und Wehrheim. Gerhard Budecker empfiehlt den Autofahrern: „Es ist am besten, im Wald höchstens Tempo 80 zu fahren. Es tut nicht weh, und man kommt nicht viel später dort an, wo man hinwill.“
Die „Erosion der Normen“ macht den obersten Polizisten im Kreis ebenfalls Sorgen. Bei jedem dritten Unfall „haut der Verursacher ab“, so Thomas Dietrich. Vier von zehn Flüchtigen würden zwar gefasst. Insgesamt nehme die Rücksicht im Straßenverkehr immer mehr ab. Sogar den eigenen Kindern gegenüber: Bei 105 Kontrollen vor Schulen entdeckten die Polizisten 544 Fälle, in denen die Kinder oder Eltern nicht angeschnallt waren. Zwischen der ersten und der dritten Kontrolle an den Schulen stieg sogar die Zahl der nicht angeschnallten Kinder.

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