Freitag, 13. August 2010

Tempolimits am Feldberg zeigen Wirkung


03.08.2010 Lokales Bad Homburg (Taunus-Zeitung)

 

Wesentlich weniger schlimme Unfälle im Taunus – Auf der Kanonenstraße wird disziplinierter gefahren

Die Zahl der Motorradunfälle im Taunus (hier ein Bild aus 2008) hat abgenommen. Foto: rho
Die Zahl der Motorradunfälle im Taunus (hier ein Bild aus 2008) hat abgenommen. Foto: rho
 
Seit April gibt es auf der wohl gefährlichsten Straße im Kreisgebiet Tempolimits. Dadurch wird bereits deutlich weniger gerast, wie die Polizei in einem ersten Resümee sagt. Unverbesserliche wird es dennoch immer geben...
Hochtaunus. Die Tempolimits auf der Kanonenstraße waren ganz offensichtlich eine gute Idee. Seitdem im April an besonders heiklen Stellen der Biker-Paradestrecke Schilder mit Tempo 80, 60 oder sogar 50 aufgestellt wurden, sind die Verkehrsteilnehmer tatsächlich disziplinierter.



Die Polizei hat seit Beginn der Saison Ende April zwischen Hohemark und Sandplacken «nur» fünf Unfälle mit Beteiligung von Motorradfahrern aufnehmen müssen, die alle glimpflich ausgingen. Meist waren Fehler beim Überholen die Ursache; die beteiligten Biker mussten nur ambulant behandelt werden – nur eine traurige Ausnahme gab es: Beim jüngsten Unfall, der sich am Sonntagnachmittag gegen 17.40 Uhr auf der Kanonenstraße ereignete, verletzte sich eine 27 Jahre alte Frankfurterin schwer. Die junge Frau hatte in einer Kurve die Kontrolle über ihre Yamaha RJ09 verloren und war erst über die Fahrbahn und dann unter einer Leitplanke hindurch und eine Böschung hinabgerutscht. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht.
Ob die Ursache zu schnelles Fahren war, weiß die Polizei noch nicht – sicher ist aber, dass den Motorradfahrern insgesamt auf der Kanonenstraße bisher viel weniger passiert ist als in den Jahren zuvor. Insbesondere als voriges Jahr, als mehrere Biker im Taunus ihr Leben ließen. «Wir sehen einen deutlichen Rückgang der Unfallzahlen», sagt Polizeisprecher Siegfried Schlott. Dies führen die Beamten zum einen auf die Tempolimits zurück, zum anderen aber auch auf die vermehrten, unregelmäßig durchgeführten Kontrollen. «Die Fahrer haben schon ihre Fahrweise verändert», ist Schlott überzeugt.
Oberursel schickt jetzt verstärkt Kräfte des Ordnungsamts an die Gemarkungsgrenze. Gerade vor zwei Wochen wurden 881 Fahrzeuge überprüft. Bis auf zehn Verkehrsteilnehmer – darunter ein Biker, der mit unglaublichen 150 Sachen auf den Hohemarkkreisel zugebraust war – waren alle im erlaubten Tempo unterwegs. Nur die Hälfte der Sünder saß übrigens auf einem Motorrad. «Es sind mehr die Autofahrer, die die Geschwindigkeiten übertreten», so lautet die Einschätzung von Oberursels Erstem Stadtrat Dieter Rosentreter (FDP).

Anrainer optimistisch

Der Oberurseler Bildhauer Hendoc (43), der direkt an der Kanonenstraße in der ehemaligen Gaststätte «Zur Heidetränke» sein Atelier eingerichtet hat, bestätigt, dass sich die Situation in den vergangenen Monaten zumindest gebessert hat. Und auch Gastronom Adrian Apolzan, der das Restaurant Sandplacken betreibt, zeigt sich vorsichtig optimistisch: «Es sitzen wieder mehr Leute auf unserer Außenterrasse», sagt der 42-Jährige. ahi/mak
Lesen Sie auch unsere große Reportage über die faszinierende und gefährliche Strecke zwischen Hohemark und Feldberg auf Seite 15. ahi/mak

Artikel vom 02. August 2010, 21.03 Uhr (letzte Änderung 03. August 2010, 04.07 Uhr)

von taunus-zeitung.de

Keine Kommentare: