Dienstag, 6. April 2010

160 Leben können jährlich durch ABS gerettet werden


Die Unfallforschung des ADAC hat herausgefunden, dass Antiblockiersysteme bei Motorrädern jährlich 160 Leben in Deutschland retten können. Das Risiko, auf deutschen Straßen getötet zu werden, ist bei Motorradfahrern 16-mal höher als bei Pkw-Fahrern. Im vergangenen Jahr starben 645 Motorradfahrer auf deutschen Straßen. Das sind 17 Prozent aller bei Unfällen Getöteten. Außerdem hätten 2009 bis zu 6.900 Motorrad-Unfälle mit Verletzungen durch Motorrad-ABS verhindert werden können.

Allerdings ist die Verbreitung dieser Antiblockiersysteme viel zu gering. So verfügen beispielsweise weniger als ein Prozent der Motorräder unter 250 ccm über diese Technik. Bei den schwereren Maschinen gibt es das Sicherheitssystem bei gut 25 Prozent der Zweiräder in Europa. Deswegen fordert der Automobilklub die Hersteller dazu auf, möglichst viele Modelle mit ABS anzubieten – und das für alle Klassen. Zudem müssen die Preise für ABS moderat gestaltet werden. Den Käufern von Motorrädern mit ABS sind ferner Fahrsicherheitstrainings anzubieten, die den perfekten Umgang mit der Technik vermitteln.

ABS für Motorräder ist eine für die Verkehrssicherheit notwendige Technik, die noch mehr als bisher den „Weg auf die Straße“ finden muss. Das Motorrad-ABS von Bosch wurde nicht ohne Grund in diesem Jahr mit dem Gelben Engel, dem Innovationspreis des ADAC, geehrt. Weil es das weltweit kleinste und leichteste System ist, bietet sich erstmals die Möglichkeit, mit einem einzigen System ein ABS für alle Motorradtypen, insbesondere auch für kleine Maschinen bereitzustellen.

Allerdings kann auch Technik nicht zaubern; entscheidend ist immer eine angemessene Fahrweise. Bei einem überproportional hohen Anteil der Motorradunfälle ist ein Fahrfehler die Ursache. Die meisten Unfälle ereignen sich an Kreuzungen und Einmündungen. Biker sind gut beraten, an diesen Stellen auch immer mit der Unachtsamkeit anderer Verkehrsteilnehmer zu rechnen, die Geschwindigkeit zu drosseln, um so nach einer Schrecksekunde eher die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten und die Vorteile des ABS ausspielen zu können.


(auto-reporter.net/sr)
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