Dienstag, 28. Oktober 2008

Unfallbilanz 2008: Artikel HR-Online

Unfallbilanz 2008: So wenig Verkehrstote wie nie

In diesem Jahr sind in Hessen zum Glück weniger schwere Unfälle passiert als im Vorjahr.
Die Unfallbilanz in Hessen steuert in diesem Jahr auf einen neuen Tiefstand zu. Experten machen dafür nicht zuletzt erfolgreiche Verkehrsprojekte des Landes verantwortlich. In den ersten acht Monaten 2008 sind nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes fast zwölf Prozent weniger Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 222 Todesfälle nach zwei Dritteln des Jahres - das sei der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen 1950, so die Statistiker. Zwar sei die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten in ganz Deutschland gesunken, in Hessen sei der Rückgang aber stärker als im Bundesdurchschnitt.

Experten rätseln über Ursache.
Während die Experten noch über die Ursachen rätseln, befürchten andere im Herbst noch einen Anstieg der Unfälle und der Verkehrstoten. "In der kalten Jahreszeit ist das Unfallrisiko normalerweise größer", sagte Referentin Sabine Götz vom Automobilclub von Deutschland (AvD). Die Unfallgefahr steige stark an. Auch Experten des Hessischen Landesamtes für Straßen- und Verkehrswesen rechnen wegen nasser Straßen und Dunkelheit mit mehr Verkehr und Unfällen bis zum Jahresende. "Das könnte den Rückgang etwas bremsen", sagte der Sprecher des Landesamtes Stefan Hodes.Die Fachleute spekulieren über die Ursachen der positiven Bilanz. Manche sehen den Grund in den gesunkenen Spritpreisen. Eine eindeutige Erklärung für die Entwicklung hat kaum jemand parat, auch der ADAC nicht. "Das ist alles Spekulation", erklärte der Leiter für Verkehr und Technik beim ADAC in Frankfurt, Jürgen Baer.

Verkehrssicherheit verbessert.
Möglicherweise haben auch die Bemühungen des Landes um Verkehrssicherheit dazu beigetragen, die Unfallbilanz aufzupolieren, denn nicht nur AvD-Referentin Götz lobt die erfolgreiche Bekämpfung von Unfallschwerpunkten. Auch Hodes verweist auf die sogenannte Unfallpunkt-Analyse. Dabei werde kontinuierlich nach Gefahren-Orten gesucht. Und nach einer Analyse würden diese durch Ampeln oder elektronische Verkehrsleitsysteme sicherer gemacht.Zudem rentiere sich das 2005 von der CDU-Landesregierung begonnene Projekt "Staufreies Hessen 2015", das die Vernetzung aller Verkehrsmittel fördern und damit die Straßen entlasten soll. Der Verkehrsfluss habe sich - wie auch der ADAC bestätigt - verbessert, "und dann ist es ja klar, dass sich weniger Unfälle ergeben, wenn sich nichts staut", sagt Hodes.

Defizit bei Landstraßen.
Allerdings sehen die Verkehrsexperten noch erhebliche Probleme auf den Landstraßen. Im Gegensatz zu den Autobahnen sei der Rückgang der Unfälle auf diesen Verkehrswegen nicht so deutlich. Viele Asphaltdecken und Fahrbahnmarkierungen müssten unbedingt erneuert werden.
Redaktion: suma / albBild: © picture-alliance/dpa - Archiv
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