Hallo Bloggerfreunde,
wir wollen hier versuchen, einen Überblick über die öffentliche Diskussion über Motorradfahren im Taunus zu behalten. Sie wurde, nicht zuletzt wegen des Schmittener Wahlkampfes entfacht.
Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass inhaltlich eine Meinung der örtlichen Presse bzw. der darin genannten Personen vertreten wird!
16.08.2008 Lokales Schmitten
Kinkel kämpft gegen rasende Biker
Alexander Schneider Schmitten.
Das Feldberggebiet hat ein Problem: Einerseits will es Erholungsgebiet für seine an den Hängen wohnenden und auf seinen Höhen wandernden Menschen sein, andererseits wird es zunehmend von Motorradfahrern mit dem Nürburgring verwechselt. Schmittens Bürgermeister Marcus Kinkel (FWG) sieht das mit Sorge und sinnt auf Abhilfe: «Es ist nicht nur die Gefahr, dass Biker sich und andere umbringen oder schwer verletzten, es ist auch der Lärm, den sie mit ihren hochgezüchteten Maschinen veranstalten.» Allmählich sei das Maß voll, er werde dem Treiben ein Ende setzen, «vorausgesetzt, ich finde dafür Mehrheiten».AnzeigeMit Appellen und Schildern werde man die Raser kaum zur Räson bringen können. Auch von Unfallmeldungen in den Medien oder am Straßenrand aufgestellten Kreuzen ließen sie sich nicht bremsen. Kinkel will die rasenden Biker mit moderner Technik an die Kandare nehmen und dabei auf neuartige «Blitzverfahren» zurückgreifen, die die Raser an den neuralgischen Punkten nicht nur von vorne, sondern auch von hinten abbilden. Es sei schwierig, verwechslungssichere Frontfotos von Bikern zu bekommen. Alle Raser werde man nicht schnappen. Er setzt aber auf den «Buschfunk». Es müsse sich in den Kreisen, die sich häufig auch verbotene Rennen lieferten, herumsprechen, «dass es teuer werden kann».Die Technik werde in Wiesbaden bereits angewendet, sagt Kinkel, der auch schon mit einem Techniker unterwegs war. Er setzt dabei auch auf die Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ). Mit seinen Kollegen Hans-Georg Brum (SPD, Oberursel), Axel Bangert (SPD, Weilrod) und Leonhard Helm (CDU, Königstein) hat er schon gesprochen.Kinkel weiß um den Ritt auf der Kanonenkugel, zu dem er sich anschickt: «Ich will nicht die Motorradfahrer und damit auch die Gastronomie bekämpfen. Wer sich auf dem Bike ordentlich benimmt, der ist uns hoch willkommen. Es geht um die, die nicht wissen, wo ihre Grenze ist, und die sich einen Teufel um Tempolimits scheren.» Dabei weiß er auch, «dass niemand ein Anrecht auf geräuschfreies Leben hat». Die Zeiten, da Kaffeetassen vor lauter Motorradlärm auf den Untertellern tanzen, sollten aber beendet werden. Die Zahl der Biker nehme zwar ab. Andererseits stiegen Leistung und Geschwindigkeit der Maschinen und damit der Lärm aber immer weiter. Längst müsse man als Autofahrer im Feldberggebiet «fast mehr nach hinten als nach vorne schauen», sagt Kinkel, der oft selbst erschrocken ist, wie pfeilschnell die Bikes plötzlich von hinten heran rauschen. Es gebe viele solcher brandgefährlichen Ecken im Feldberggebiet: die «lange Meile» an der Hohemark, die «Applauskurve», der Bogen an der Hegewiese, aber auch die Geraden entlang der Parkplätze.Und wie soll’s gehen? «Runter mit dem Tempo, Autofahrer 100, Biker 80, wo es besonders haarig ist auch 60», lautet Kinkels Rezept. Es sei zulässig, unterschiedliche Tempolimits festzulegen. Die neuen Blitzer erkennen, ob es sich um ein Motorrad oder ein Auto handelt. Heißt: Autofahrer, die es übertreiben, werden auch geblitzt.Die Radaraufrüstung ist teuer, je nachdem, wie dicht das Netz geknüpft werden soll, aber: «Je mehr Kollegen sich anschließen, desto günstiger wird es», sagt Kinkel. Die Anschaffungs- und erhöhten Auswertungskosten könnten schon nach einer Saison «eingespielt» werden. Denkbar sei auch ein gemeinsamer Ordnungsamtsbezirk mit Oberursel.
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